Die in Betrieben alltäglich gelebte Arbeitswelt ist Thema und vor allem Erfahrungs- und Diskussionsgegenstand dieser gemeinsam vom Institut für Soziologie und Institut für Politikwissenschaften der Universität Wien und der Gewerkschaft der Privatangestellten – Druck, Journalismus, Papier (GPA-djp) durchgeführten Lehrveranstaltung. Im Mittelpunkt stehen gemeinsame Exkursionen mit den Studierenden in Betriebe und der Austausch mit Betriebsratsmitgliedern als VertreterInnen der ArbeitnehmerInnen in den Betrieben sowie fallweise auch UnternehmensvertreterInnen.
Der Hintergrund
Die wissenschaftliche Erforschung der Arbeitswelt ist eine beständige Auseinandersetzung mit umfassenden gesellschaftlichen Problemstellungen. Umfassend heißt, dass sich die Erkenntnisinteressen auf die Gesamtheit aller mit Arbeit angesprochenen Zusammenhänge beziehen können. Das beinhaltet einerseits sowohl allgemeine organisatorisch-strukturelle Prozesse als auch räumlich entgrenzte, globale Entwicklungen. Andererseits sind damit auch vielfältige kleinteilige bzw. spezifische Fragen des alltäglichen Arbeitslebens angesprochen, von regionalen Arbeitsmärkten über individuelle Karriereverläufe bis hin zu betrieblich-organisatorischen Praxen unterschiedlichster Art, um nur einige Aspekte beispielhaft zu nennen.
Der transdisziplinären Austausch von wissenschaftlichen Interpretationen und Problembeschreibungen, sowie Erkenntnissen und Erfahrungen aus der Arbeitswelt bietet einen Einblick in ein oftmals vernachlässigtes Forschungsfeld.
Mittels Betriebsbesuche haben Studierende die Möglichkeit einen Einblick in die betriebliche Realität in unterschiedlichen Branchen zu erhalten und diese, nicht zuletzt vor dem Hintergrund von Globalisierungsprozessen, zu reflektieren. Die Betriebsbesuche werden mittels Textlektüre, Vorträge und Diskussionen vor- und nachbereitet.